Schadstoffe im Tee

Tee SchadstoffeSchadstoffe im Tee können zur Gesundheitsgefahr werden. Zu den häufigsten Schadstoffen im Tee zählen Pestizide. Teilweise wurden in Tests bis zu 14 verschiedene Pestizide in Tees gefunden. Tee kann aber auch mit PAKs, Mineralölrückständen, Antrachinon oder Pyrrolizidinalkaloiden belastet sein. Die Belastung mit Schadstoffen ist dabei teilweise spezifisch für einzelne Teesorten. Bio-Tees zeigten in Tests meist geringe Belastungen mit Schadstoffen.

Welche Schadstoffe wurden in welchen Tees gefunden?

Bei Tests von Öko-Test und Stiftung Warentest wurde bei Tests auf Schadstoffe im Tee meist zwischen grünem Tee, schwarzem Tee, Kräutertee und Früchtetees unterschieden. Grüner und schwarzer Tee werden aus der Teepflanze Camellia sinensis hergestellt. Kräutertees und Früchtetees bestehen dagegen aus verschiedensten getrockneten Kräutern bzw. Früchten und enthalten keinen „echten“ Tee. Wegen der unterschiedlichen Herstellungsverfahren und Inhaltsstoffe der Tees sind diese auch oft mit spezifischen Schadstoffen belastet:

Grüner Tee:
In grünem Tee fanden sich in der Vergangenheit sehr häufig Schadstoffe in Form von Pestiziden. Bei einem Test der Stiftung Warentest wurden im Jahr 2006 unter anderem die Höchstmengen für die Pestizide Flufenoxuron, Oxin-Cu, Acetamiprid und Buprofezin überschritten.
Insgesamt scheint die Belastung mit Pestiziden in grünem Tee aber in den letzten Jahren zurückgegangen zu sein. So konnte Öko-Test im Jahr 2012 Pestizide in grünem Tee meist nur noch in Spuren unterhalb der Grenzwerte nachweisen. Allerdings setzen einige Produzenten dafür weiterhin viele Pestizide gleichzeitig ein. In einer Teecharge wurden so 14 verschiedene Pestizide gefunden.2
Bio-Grüntees waren bis auf wenige Ausnahmen meist frei von Pestiziden. Zu den möglichen weiteren Schadstoffen in grünem Tee zählen Mineralölrückstände aus den Verpackungen und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) wie Benzo(a)pyren. Dieser Schadstoff gelangt möglicherweise vermehrt durch Trocknungs- und Röstvorgänge in den Tee.

Schwarzer Tee:
Schadstoffe in schwarzem Tee kommen ebenfalls sehr häufig aus der Gruppe der Pestizide. Auch PAKs und Mineralölrückstände wurden in schwarzem Tee schon gefunden. Ein relativ spezifischer Schadstoff von schwarzem Tee scheint Anthrachinon zu sein. Es wird vermutet, dass Anthrachinon bei der speziellen Trocknung von schwarzem Tee entsteht. Weiterhin fand die Stiftung Warentest in schwarzem Tee Pyrrolizidinalkaloide.3 Pyrrolizidinalkaloide gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und deuten auf die Verunreinigung des Tees mit anderen Pflanzen hin.

Kräutertees und Früchtetees:
Die Zeitschrift Öko-Test stellte im Jahr 2014 in konventionell angebauten Kräutertees ebenfalls hohe Pestizidbelastungen mit zum Beispiel Imazalil, 2,4-D und Bentazone fest. Zu den in relativ hohen Konzentrationen in Kräutertees gefundenen Schadstoffen gehören auch wieder die Pyrrolizidinalkaloide. Tees aus ökologischem Anbau schnitten bei Pestiziden und Pyrrolizidinalkaloiden wesentlich besser ab.
Früchtetees und mit Früchten aromatisierte Tees wiesen teilweise ebenfalls Belastungen mit Pestiziden auf. In einigen Früchtetees mit Hagebutten wurde allerdings auch hochgiftiges Pentachlorphenol (PCP) gefunden. Dieses gelangt über das zur Trocknung der Früchte verwendete Holzfeuer in den Tee.

Welche Auswirkungen können Schadstoffe in Tees auf die Gesundheit haben?

Schadstoffe im Tee können in hohen Konzentrationen oder bei langfristig erhöhter Aufnahme die menschliche Gesundheit gefährden. So können Pestizide theoretisch unter anderem Krebs, Fruchtbarkeitsschäden, Missbildungen und Hautkrankheiten auslösen. Diese Gesundheitsschäden drohen aber wegen der relativ hohen Sicherheitspuffer bei den Grenzwerten nicht bei leicht erhöhten Grenzwertüberschreitungen.
Die Auswirkungen einer Aufnahme von ganzen Pestizidcocktails sind allerdings kaum vorherzusagen. PAKs und PCP gelten unter anderem als krebserregend. Pyrrolizidinalkaloide gelten als schädlich für die Leber und krebserregend. Zu den krebserregenden Schadstoffen im Tee gehört auch Anthrachinon. Die gesundheitlichen Risiken der Aufnahme von geringen Mineralölrückständen sind noch nicht ausreichend erforscht.

Schadstoffe im Tee durch Bio-Produkte vermeiden

Viele Tests zeigten, dass Schadstoffe in Tees aus biologischer Produktion wesentlich seltener und in geringer Konzentration zu finden sind. Für gesundheitsbewusste Verbraucher sind also Bio-Tees eine gute Wahl. Kinder, Schwangere und Stillende sollten Kräutertees und echten Tee wegen des teilweise erhöhten Gehaltes an Pyrrolizidinalkaloiden nicht in größeren Mengen trinken.5

 

Quellen:

1 Stiftung Warentest, „Pestizide in grünem Tee“: https://www.test.de/Gruener-Tee-Pestizide-in-japanischem-Tee-1390145-1390051/

2 Öko-Test, „Grüner Tee, Rot für grün“: http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=99298&bernr=04&seite=02

3 Stiftung Warentest, „Schwarzer Tee im Test“: https://www.test.de/Schwarzer-Tee-im-Test-Darjeeling-und-Ceylon-Assam-schadstoffbelastet-4767560-0/

4 Öko-Test, „Test Tee, Kräuter“, „http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=105122&bernr=04&seite=02

5 Bundesamt für Risikobewertung, „Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertees und Tees sind zu hoch“: http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2013/18/gehalte_an_pyrrolizidinalkaloiden_in_kraeutertees_und_tees_sind_zu_hoch-187296.html