Wirkung von aphrodisierendem Tee
Die aphrodisierenden Tees (luststeigernde Tees) zugesagte Wirkung soll meist auf Kräutern und Pflanzenteilen beruhen. Die Rezepte für solche Tees stammen häufig aus der traditionellen Volksmedizin und alten Überlieferungen. Wissenschaftlich stichhaltige Wirkungen wurden bisher für aphrodisierende Tees nur in sehr begrenztem Umfang festgestellt. Da sexuelle Lust auch über Gerüche oder das Geschmacksempfinden beeinflusst wird, können aphrodisierende Tees jedoch allein wegen ihres anregenden Geruchs oder Geschmacks eine Wirkung haben. Auch die Beeinflussung der Psyche kann bei aphrodisierenden Tees eine große Rolle spielen. Organisch bedingte Potenzstörungen lassen sich mit aphrodisierenden Tees jedoch nicht behandeln.
Catuaba, Geilwurz und Maca – natürliche Wirkung in aphrodisierenden Tees
Catuaba:
Zu den bekanntesten Tees mit aphrodisierenderWirkung gehört Catuaba-Tee. Catuaba-Tee wird aus der Rinde des Catuaba-Baums hergestellt und enthält Phytosterole, die den Sexualhormonen ähnlich sein sollen. Catuaba-Tee erfreut sich besonders in Südamerika großer Beliebtheit.
Petersilie:
Petersilie wird seit vielen Jahrhunderten eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Das in der Petersilie enthaltene ätherische Öl Apiol soll die Durchblutung in den Geschlechtsorganen fördern. Petersilie wurde deshalb früher auch „Geilwurz“ genannt. Obwohl kaum bekannt, kann auch ein mit zerkleinerter Petersilie zubereiteter Tee eine aphrodisierende Wirkung haben. Petersilientee kann aus den Blättern oder der Wurzel der Pflanze bereitet werden. Für einen Becher Tee werden etwa 2 Teelöffel zerkleinerte Petersilie mit kochendem Wasser übergossen.
Maca:
Auch die aus den Anden stammende Maca-Wurzel kann bei Frauen und Männern eine aphrodisierende Wirkung haben. Dies gilt auch für Frauen nach den Wechseljahren. Tee aus Maca-Pulver wird wegen des scharfen Geschmacks der Wurzel oft mit Honig getrunken. Die Wirkung aphrodisierender Tees mit Maca könnte bei Frauen auf der Auflösung psychischer Spannungen beruhen.1
Wirkung aphrodisierender Tee – Kräutermischungen sollen die Sinne verführen
Eine Wirkung aphrodisierender Tees soll oft durch verschiedenster Kräuter, Gewürze und Früchte erreicht werden. Dazu zählen unter anderem Vanille, Granatapfel, Himbeere, Kirsche, Liebstöckel, Ingwer, Chili, Kakao und Muskat. Diese Tees werden häufig als Liebestees oder Potenztees vermarktet. Die europäische Health-Claims-Verordnung setzt Behauptungen zu potenz- oder luststeigernden Wirkungen der Tees jedoch enge Grenzen. Tatsächlich haben die allermeisten in den Tees verwendeten Substanzen oder Kräuter keine nachgewiesene Wirkung auf die Konzentration von Sexualhormonen oder die Durchblutung von Geschlechtsorganen. Durch angenehme Düfte und scharfe oder exotische Geschmackserlebnisse findet die Wirkung dieser aphrodisierenden Tees eher auf der Gefühlsebene statt. Teilweise kann auch eine allgemeine Anregung des Kreislaufs durch zum Beispiel Chili erwartet werden.2
Wirkung aphrodisierender Tee – die wichtigsten Fakten
- Für die Wirkung der allermeisten aphrodisierenden Tees gibt es keine wissenschaftlichen Belege.
- Für Maca und Catuaba gibt es schwache Wirksamkeitsbelege. Die Wirkung von Maca setzt meist erst nach einigen Wochen ein.
- Tee mit Vanille, Muskat, Chili oder Ingwer etc. könnte unter Umständen über intensive Geschmacks- und Geruchserlebnisse oder die Anregung des Kreislaufs aphrodisierend wirken.
Quellen:
1 Brooks et al. (2008), „Beneficial effects of Lepidium meyenii (Maca)“: http://www.researchgate.net/profile/Gisela_Wilcox/publication/23250240_Beneficial_effects_of_Lepidium_meyenii_%28Maca%29_on_psychological_symptoms_and_measures_of_sexual_dysfunction_in_postmenopausal_women_are_not_related_to_estrogen_or_androgen_content/links/02e7e52918fe181913000000.pdf
2 University of Utah, „Cayenne“: http://healthcare.utah.edu/healthlibrary/related/doc.php?type=19&id=Cayenne