Wirkung von grünem Tee
Ob die Wirkung von grünem Tee eher anregend oder beruhigend ist, kann von der Ziehzeit und von der gewählten Sorte abhängen. Neben der Wirkung auf das zentrale Nervensystem wird grüner Tee aber ebenfalls wegen seiner Wirkung gegen Krebs und Entzündungen geschätzt. Auch beim Abnehmen kann grüner durch seine Effekte auf die Thermogenese und Fettoxidation helfen. Grüner Tee wird wie schwarzer Tee aus der Teepflanze Camellia sinensis hergestellt. Im Gegensatz zum schwarzen Tee ist grüner Tee jedoch nicht fermentiert.
Wirkung von grünem Tee – anregend oder entspannend?
Für die Wirkung von grünem Tee auf das zentrale Nervensystem ist unter anderem das Koffein (Tein) verantwortlich. Eine Tasse grüner Tee (200 ml) enthält ca. 15 – 90 mg Koffein. Die große Schwankungsbreite beim Koffeingehalt von grünem Tee ist auf die vielen unterschiedlichen Sorten und Zubereitungsmethoden zurückzuführen. Relativ viel Koffein enthalten zum Beispiel die Sorten Matcha, Gyokuro und Chun Mee. Deutlich weniger Koffein ist in den Sorten Bancha, Genmaicha und Kukicha enthalten.
Da Koffein relativ schnell aus grünem Tee freigesetzt wird, kann grüner Tee bei einer Ziehzeit von bis zu 1,5 Minuten eine eher anregende Wirkung haben. Bei Ziehzeiten von über 2 Minuten kann die beruhigende Wirkung von grünem Tee überwiegen. Diese Unterschiede in der Wirkung von grünem Tee kommen unter anderem durch das komplexe Zusammenspiel und die unterschiedlich schnelle Löslichkeit von Koffein und den folgenden Inhaltsstoffen von grünem Tee zustande: Theanin (beruhigende Wirkung), γ-Aminobuttersäure (wichtiger Neurotransmitter), Catechine (sekundäre Pflanzenstoffe).1
Grüner Tee ist in Fachgeschäften oder spezialisierten Online-Shops auch in entkoffeinierter Form erhältlich.
Grüner Tee – vorbeugende Wirkung gegen Krebs?
Die vorbeugende Wirkung von grünem Tee gegen Krebs wird seit vielen Jahren intensiv erforscht. Bislang liegen sehr deutliche Hinweise vor, dass ein regelmäßiger Konsum von mehreren Tassen grünen Tees pro Tag das Risiko unter anderem für folgende Krebsarten mindern kann: Darmkrebs, Prostatakrebs, Speiseröhren- und Magenkrebs, Eierstockkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs. Bis zu einem gewissen Grad kann grüner Tee auch bei einigen bereits bestehenden Krebserkrankungen hemmend wirken.
Wie wirkt grüner Tee gegen Krebs?
Die vorbeugende Wirkung von grünem Tee gegen Krebs könnte nach neuesten Forschungsergebnissen auf der Hemmung der Angiogenese und der DNA-Methylierung beruhen. Als Angiogenese wird die Bildung von Blutgefäßen bezeichnet. Tumore können ohne eine ausreichende Blutversorgung nicht überleben. Die DNA-Methylierung beschreibt einen wichtigen Prozess bei der Veränderung der Erbsubstanz in Zellen. Auch die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von grünem Tee spielen bei der Wirkung gegen Krebs wahrscheinlich eine Rolle. Außerdem können Inhaltsstoffe des grünen Tees offenbar den gezielten Zelltod (Apoptose) von Krebszellen einleiten.2 Verantwortlich für die genannten Wirkungen von grünem Tee sind höchstwahrscheinlich die Catechine. Unter diesen sekundären Pflanzenstoffen gilt das Epigallocatechingallat (EGCG) als besonders wirksam.
Quellen:
1 Bryan (2008), „Psychological effects of dietary components of tea: caffeine and L-theanine“: http://www.scicompdf.se/cooldown/bryan_2008.pdf
2 Johnson et al. (2010), „ Green tea polyphenols for prostate cancer chemoprevention: a translational perspective“: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2789276/